Wohlfühlklima für Stadtmenschen

Hitze und Trockenheit, Starkregen und Sturm – der menschengemachte Klimawandel verursacht in allen Regionen extremere Wetterereignisse. Das bestätigt der neueste Sachstandsbericht des Weltklimarats. Das merken wir jetzt auch in Deutschland. Schnelle und starke Emissionsminderungen sind nötig, doch sie allein reichen nicht mehr aus; auch Klimaanpassung muss die Zivilisation vor Risiken schützen.

Städte trifft größere Schäden, einerseits wegen der Konzentrantion von Bevölkerung und Infrastruktur, andererseits wegen räumlicher Besonderheiten: Auf sogenannten Wärme-Inseln sind Hitzewellen wahrscheinlicher, denn dichte Bebauung speichert Strahlung und mindert den Luftaustausch. Zusätzlich senken hohe Versiegelungsraten die Wasserspeicherkapazität des Bodens. Statt dort zu versickern, überschwemmt Regen tiefere Bereiche und überlastet Abwassersysteme.

Bund, Länder und Kommunen verantworten die Vorsorge. Sie sind jedoch auf Hilfe angewiesen. Eine Lösung, die jede Bürgerin und jeder Bürger zuhause verwirklichen kann, ist Dach- und Fassadenbegrünung. Ob Efeuranken oder ein Weinstock die Wände zieren, ob eine schmale Moosschicht, eine insektenfreundliche Wiese oder ein kleiner Garten auf Dächern sprießt – für nahezu jedes Haus gibt es Möglichkeiten.

Für nahezu jedes Dach gibt es ein geeignetes Begrünungssystem!

Bund, Länder und Kommunen verantworten die Vorsorge. Sie sind jedoch auf Hilfe angewiesen. Eine Lösung, die jede Bürgerin und jeder Bürger zuhause verwirklichen kann, ist Dach- und Fassadenbegrünung. Ob Efeuranken oder ein Weinstock die Wände zieren, ob eine schmale Moosschicht, eine insektenfreundliche Wiese oder ein kleiner Garten auf Dächern sprießt – für nahezu jedes Haus gibt es Möglichkeiten.

Je nach Wahl variieren die Vorteile: Pflanzen dämmen das Haus energetisch, so bleibt es im Sommer kühler und im Winter wärmer. Sie reinigen die Luft, schlucken Schall und fördern die Biodiversität. Sie sammeln Regenwasser, das über ihre Blätter verdunstet und so die Umgebung kühlt. In Kombination mit Photovoltaikanlagen steigen deren Erträge. Auch für Witterungsschutz und Wertsteigerung lohnt der Bewuchs. 

„Stadtbegrünung ist eine essenzielle Maßnahme der Klimaanpassung“

Kurzum: „Stadtbegrünung ist eine essenzielle Maßnahme der Klimaanpassung“, sagt Niklas Breese von der Lüneburger Stadtverwaltung. Deshalb prüft die Hansestadt die Machbarkeit bei Sanierung von städtischen Liegenschaften und setzt sie für ausgewählte Bauquartiere voraus. Außerdem fördert sie private Dach- und Fassadenbegrünung finanziell. Seit Beginn des Programms im letzten Jahr wurden bis August mit 36 Anträgen rund 1700 Quadratmeter Dachfläche bepflanzt. Für Fassaden fragen Bürger:innen nur selten nach Unterstützung, weil sie einfach und günstig von eigener Hand gestaltet werden können. Dafür genügen oft ein Gerüst, geeigneter Grund und Geschick. Die Dekoration von Carports, Garagen und Hausdächern bedarf dagegen Fachexpertise. Das funktioniert so: Zuerst kommt eine wurzelfeste Dachabdichtung, danach ein Schutzvlies, eine Filtermatte und Entwässerungsdrainage. Auf das nächste Vlies kommt ein grobkörniges Substrat, worauf letztlich Sedumsprossen oder Samenmischungen verteilt werden. Es grünt nach einigen Monaten oder alternativ sofort mit fertigen Pflanzenteppichen. Praktisch: Das Ökosystem braucht kein Gießwasser und nur ein oder zwei Pflegebesuche im Jahr. Die Anschaffungskosten beginnen bei rund 40 Euro pro Quadratmeter, davon trägt die Stadt die Hälfte bis maximal 3000 Euro.

Wer einen neuen Garten pflanzt – ob vertikal oder horizontal – erntet Wohlfühlklima für Stadtmenschen und Bewunderung von Gästen. Denn: Grün ist das neue Grau!

Fassadenbeflanzung ist ganz einfach!

Weiterführende Informationen:

  • Das Zukunftsstadtbüro lädt mittwochs um 9 Uhr auf einen Plausch über Leitbilder für Lüneburg in die Waagestraße 1. Neuigkeiten über die Grüne Backsteinstadt teilt die Homepage.
  • Die Förderrichtlinie und Anträge für Dach- und Fassadenbegrünung gibt’s auf der Website der Hansestadt.

Dieser Artikel wurde im Lüneburger Stadtmagazin Quadrat 9-2021 leicht verändert erstveröffentlicht. Bilder: Pixabay.

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